Am 15. Mai2014: Zum Abschluss der Opernsaison zwei Intermezzi – “La Serva Padrona” und “Il Maestro di Musica”in der Stadthalle Tuttlingen – Die “Komische Oper”, drollig und unseriös – Letzte Aufführung in der Musiktheater-Spielzeit – Ensemble der Komischen Oper Baden-Württemberg bringt großartige junge Stimmen – Karten jetzt im verbilligten Vorverkauf – Kostenlose Einführung ab 19:15 Uhr
Tuttlingen. Als letzte Aufführung im Rahmen der Musiktheater-Spielzeit 2013/14 sind in der Stadthalle Tuttlingen am Donnerstag, 15. Mai, zwei Kurzopern von Giovanni Battista Pergolesi – “La Serva Padrona” und “Il Maestro di Musica” – zu erleben. Beide Weke sind kurz genug, um erst gedoppelt einen harmonisch-gefüllten Musikabend zu füllen. Die Inszenierung der Komischen Oper Baden-Württemberg, die in Tuttlingen bereits im März mit der Mezzosopranistin Diana Haller einen Star von morgen präsentierte, verspricht großartige Stimmen und eine frische Inszenierung, die Opernliebhaber ebenso begeistert wie Opernneulinge. Die Aufführung in deutscher Sprache („La Serva”) bzw. in italienischer Sprache mit deutschen Dialogen („Il Maestro”) beginnt um 20 Uhr, voran geht eine kostenlose Einführung ab 19:15 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle. Karten sind noch im verbilligten Vorverkauf zu haben.
Giovanni Battista Pergolesis “La Serva Padrona” entstand um 1733 als Pausenfüller für Pergolesis Oper „Il Prigioner suberbo”
(Der stolze Gefangene). Das Werk wurde schnell berühmt und bald nach der Uraufführung als selbständiges Stück in ganz Europa aufgeführt. Der alte Uberto hat größte Mühe mit seiner Serpina, die er einst als arme Kreatur in sein Haus aufgenommen hat. Sie spielt ihm übel mit und denkt sich mit dem Diener Vespone eine Intrige aus, die ihre Prophezeiung schließlich wahrmachen wird: Uberto wird sie heiraten und die Serva (Magd) zur Padrona (Herrin) machen.
Ebenfalls in Neapel entstand um 1735 “Il Maestro di Musica”. Der Zweiakter kommt in Tuttlingen in italienischer Sprache mit deutschen Dialogen zur Aufführung. Einige Nummern der Oper entstammen der Feder von Pietro Auletta. Pergolesis Autorenschaft ist für die beiden Arien Laurettas und das Duett von Lamberto mit Lauretta gesichert. Die Handlung: Lamberto ist ein Gesangslehrer von altem Schrot und Korn. Er legt Wert auf eine gediegene Ausbildung. Von ganz anderem Kaliber ist da seine Lieblingsschülerin Lauretta, die gerne den Traum von der großen Karriere träumt, ohne allerdings dabei zu vergessen, dass ihr Lehrer verliebt in sie ist und dass ihr das zukünftig von Nutzen sein könnte. Und so ist der Konflikt vorprogrammiert, als der neapolitanische Agent Colagianni auftaucht, um seinen Talentschuppen am Teatro San Carlo aufzufüllen. Nur zu gerne lässt sich Lauretta von der Aussicht auf die „große Welt” beeindrucken …
Entstanden unter südlichem Himmel, in Neapel, strahlen beide Kompositionen unbekümmert und heiter den Geist der „Opera buffa” aus. Tatsächlich waren die Intermezzi zunächst nur als „Pausenfüller” für die langen Abende der „Opera seria” gedacht und wurden in den Pausen der ernsten Oper als Hintergrund für Speis’, Trank und Geplauder gespielt. Mit dem zunehmenden Drang nach lustvoller Unterhaltung und mit der Öffnung der Opernhäuser auch für die niedrigen Stände war der Siegeszug der Intermezzi und der daraus hervorgegangenen „Opera buffa” nicht mehr zu stoppen. Komponisten wie Rossini, Donizetti und Mozart stehen auch heute noch ganz oben auf der Liste der meistgespielten Opern
Besondere Bedeutung erlangten die beiden Intermezzi durch eine Aufführung in Paris 1754: Dort führte das Werk zur Spaltung des Opernpublikums. Unter der Loge der Königin versammelten sich die Anhänger der italienischen Opera buffa, also der Werke Pergolesis, unter der Loge des Königs, die Gegner, die Anhänger der französischen Tragédie lyrique. Nur mit Mühe konnten damals handgreifliche Auseinandersetzungen verhindert werden.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Wilhelm Keitel, der die „Opera buffa” im deutschen Opernbetrieb als einen wichtigen Teil des Musiktheaters, „den vergnüglichsten” (Keitel), pflegen möchte. Er sagt: „Es sind diese spielerisch leichten Werke, die durch ihre tragikomischen Charaktere unser Leben in pfiffiger Weise spiegeln. Sie lenken mit ihren lebensnahen, verständlichen Handlungen die Konzentration ganz auf die großartige Musik, den Zauber der singenden menschlichen Stimme und die Schönheit des gesungenen Worts. Sie sind es, die dem Genre “Oper” Magie und Poesie verleihen und erste Leidenschaften für Oper in einem jungen, neuen Publikum wecken können. Lebendige Oper, kurz und komisch: sie ist musikalisch anspruchsvoll für den Opernliebhaber, zeitgemäß und gewitzt für den Opern-Einsteiger.”
Ausführende sind in Tuttlingen Solistinnen und Solisten, überwiegend blutjunge Sängerinnen und Sänger (und laut Eigenwerbung „ausgepicht wie alte Hasen, austrainiert und unroutiniert, das mit Belcanto und Komödiantik unausgesetzt lustvolle Verschwendung treibt”), Mitglieder des Staatsopernchors Stuttgart und der Stuttgarter Symphoniker und als Orchester eine von Keitels Hand verlesene Truppe aus dem weißrussischen Minsk, spielsicher, geistesgegenwärtig, mit Leib und Seele bei der Sache.
Karten für diesen Opernabend mit dem hervorragenden Ensemble der Komischen Oper Baden-Württemberg am 15. Mai in der Stadthalle Tuttlingen gibt es im verbilligten Vorverkauf in drei Kategorien ab 28,60 € (inkl. VVK-Gebühr, ggfs. zzgl. Versand) bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck”) und bei den weiteren Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet. Online gibt es Karten unter www.tuttlinger-hallen.de.

Von Toni Bernd Schlack

Toni Schlack ist seit 1999 Author in verschiedenen Blogs und Redakteur in verschiedenen Zeitungen . Toni Schlack schreibt sehr gerne über EDV-Themen, Veranstaltungen.

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